Roadtrip Kroatien Teil 1: Der Weg ist das Ziel

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Roadtrip Kroatien, da kommen Erinnerungen auf.

Es ist jetzt schon einige Zeit her, seit wir in Kroatien waren. Trotzdem denke ich, dass es immer noch eine Reise wert ist.

Mit diesem Bus fing alles an

Wir hatten unseren damaligen Bus fertiggestellt. In vier Monaten komplett ausgebaut und aussen in giftgrün lackiert. Nun wollten wir auch unbedingt mit unserem Dumbo los auf Reisen. Dumbo war ein VW LT und vom Platz, hätte locker eine Familie mit zwei Kindern darin wohnen können.

Kroatien, aber wohin?

Wir überlegten uns wo wir hin wollten. Nach einigen Vorschlägen und Abwägungen, hatten wir uns für Kroatien entschieden. Zusammen mit dem Bruder vom Mister RoadTrip, er hatte auch einen VW LT aber die kleinere Version, machten wir uns nun ans Recherchieren. Da wir mit wild campen noch keine Erfahrungen hatten, machten wir es wie die meisten Campingurlauber und entschlossen uns für einen Campingplatz, den wir als Homebase nutzten. Der Campingplatz sollte direkt am Meer liegen, eine gute Erreichbarkeit für Sehenswürdigkeiten haben und eventuell Klettermöglichkeiten in der Umgebung. Das wäre noch das Tüpfelchen auf dem i. Am Ende standen zwei Plätze zur Auswahl und wir hatten uns schnell für den Campingplatz Stupice entschieden.

Da wir nicht genau wussten was auf uns zukommen würde, brutzelte Mister RoadTrip noch schnell einen Roller-Träger zusammen und wir packten unseren Roller darauf. Von Italien kannte ich, dass man in den engen Gässchen sogar die Aussenspiegel zurück klappen musste um durchzukommen, dies bei einem normalen PKW. Wir nicht wussten wie es in Kroatien sein würde, somit war das sicherlich eine gute Lösung. Wir wären doch mobil auch ohne unseren Dumbo. Stellt euch vor, wie das ausgesehen hätte, wir mit unserem grünen LT irgendwo in einem Dorf und es gäbe kein Vor und kein Zurück mehr. Nein Danke!

Der Weg ist das Ziel

Bald schon ging es los und wir fuhren mit unseren beiden Schrankwänden die erste Passstrasse hoch. Weil wir ja Platz hatten in unseren Bussen, wurden die auch ordentlich beladen. Alles lief auch gut solange es geradeaus ging. Kaum ging es bergauf, merkten wir jedes Kilo Gewicht. Wir wurden immer langsamer und langsamer. Es bildete sich schon eine lange Autoschlange hinter uns, doch weit und breit kein Ausstellplatz um die Fahrzeuge hinter uns vorzulassen. So schaukelten wir die Passstrasse hinauf. Oben angekommen, fuhren wir auf den Parkplatz und warteten bis alle an uns vorbeigezogen waren. Von grinsenden, staunenden wie auch ärgerlichen Gesichtern sahen wir alles.

So ging es noch einige Male, bis wir in Italien ankamen. Von Como ging es Richtung Mailand, Verona, Padua und Venedig. Vor Venedig staute es auf der Autobahn. Es ging nur noch mit Stop and Go weiter. Langsam machte sich die Müdigkeit bei uns allen bemerkbar und so entschieden wir uns, ein Plätzchen zu suchen, wo wir in Ruhe übernachten konnten. Wir fuhren von der Autobahn und machten noch einige Kilometer, bis wir ein Gelände fanden. Viele Lastwagen waren dort abgestellt. Da es ein Samstag war, wussten wir, dass niemand wegfahren würde am nächsten Tag und so stellten wir uns dazwischen. Froh einen tollen Platz gefunden zu haben, holten wir unseren Grill raus, und machten uns ein leckeres Abendessen. Wir sassen noch eine Weile vor unseren Bussen und stimmten uns auf unseren Urlaub ein.

Unsere erste Nacht

Als wir schlafen gehen wollten um Zehn Uhr, ertönte ein Alarm. Schrill und in einem sehr hohen Ton. Wie eine Marderabschreckanlage nur viel lauter. Das ging etwa eine halbe Minute so, dann war wieder Ruhe. Wir dachten uns nichts dabei, hüpften ins Bett und waren schon fast im Land der Träume, als der Alarm wieder losging. Eine halbe Minute, dann Ruhe… Leider sollte das nicht das letzte Mal gewesen sein. Jede halbe Stunde ging das so und das die ganze Nacht! Mister RoadTrip wie auch sein Bruder im anderen Bus störten sich aber nicht daran. Nur mir ging das Ganze gewaltig auf den Sack. Ich versuchte es mit Ohrstöpsel, NICHTS… Dann verkroch ich mich tief unter die Decke, ZWECKLOS…

Irgendwie schlug ich mir die Nacht um die Ohren und war so unglaublich erleichtert, als es hell wurde und somit bald Zeit war um aufzustehen und weiterzufahren. Um Punkt Sechs Uhr Morgens hörte der Alarm auf. Ausgeruht und voller Tatendrang stand Mister RoadTrip auf. Blick zum anderen Bus, dasselbe Bild. Der Bruder von Mister RoadTrip war auch fit und munter. Nur ich schleppte mich mich mit Kopfschmerzen und Ringen unter den Augen vor die Tür. Es wurden eins, zwei Witze gemacht über mein Erscheinen, doch mein Blick genügte um den beiden klarzumachen, dass man mich in dem Zustand, vor dem ersten Kaffee nicht anzusprechen hat. So bekam ich meinen Wachmacher und bald war die Welt wieder in Ordnung. Was es mit dem Alarm auf sich hatte, weiss ich bis jetzt noch nicht.

Weiter gings. Bei der slowenischen Grenze angekommen, wurden wir natürlich zur Seite genommen. Grimmig dreinblickende Grenzwächter machten uns durch Zeichensprache verständlich, dass wir unseren Bus öffnen sollten, damit sie ihn kontrollieren könnten. Gutgelaunt stieg ich aus und öffnete ihnen die Türe. Ich war so stolz auf unseren Dumbo, dass ich gleich die Schränke öffnete, damit sie sahen, wieviel Liebe wir da reingesteckt haben. Leider interessierte es die Grenzwächter dann doch nicht so sehr, und liessen uns gleich wieder gehen.

Schneckenblumen oder Blumenschnecken?

Auf dem letzten Stück der Strecke, hörten wir auf unserem Funk, wie sich einige unterhielten, dass es Stau habe auf der Strecke und es nur im Schritttempo auf der hügeligen Strasse vorwärts gehe. Da wir eh nicht schneller gewesen wären, auch ohne Stau, störte es uns nicht so. Als ich zum Fenster rausschaute, sah ich sehr merkwürdige Blumen. Sie waren ganz weiss mit ganz sonderbaren Knospen. Als ich den Kopf zum Fenster rausstreckte um sie besser zu betrachten, sah ich, dass das keine Blumen waren, sondern Schnecken. Hunderte von diesen winzigen Dingern klebten an den Grashalmen und sahen aus wie bizzare Blumen.

Endlich kamen wir in Premantura an. Sogleich sahen wir das Schild zu unserem Campingplatz. Wir fuhren der Beschilderung nach und die Strasse führte uns am Meer entlang zum Dorf und von da ging eine Steile Strasse nach unten zum Camping. Schnell an der Rezeption eingecheckt, unseren Stellplatz angefahren und eingerichtet. Direkt mit Meerblick, unter Pinien und ohne direkte Nachbarn. Wunderschön!

So fing unser Kroatien Urlaub an. Was man alles entdecken kann und weshalb wir nie wieder glücklich einen Eisbecher in der Schweiz essen können, das verrate ich euch in meinem nächsten Beitrag.

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Comments 4

  1. Beim ersten Bild oben war zu 99% klar: Das musste Premantura sein. Unser Windsurf-Homespot für lange Wochenenden 😉
    Habe euren Blog heute entdeckt, und freue mich schon auf’s weiterlesen! 🙂

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  2. Wir machen schon lange Urlaub in Kroatien, allerdings ohne Wohnmobil, das kommt aber noch. Wenn Ihr klettern wollt kann ich Euch nur die Gegend um Starigrad empfehlen.

    Gruß Jürgen

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