Roadtrip England: Boscastle und Tintagle, von Hexen und König Arthur

RoadTrip-GirlRoadtrip England 4 Comments

Im dritten Teil unseres England Roadtrips, nehme ich euch mit in die magische Welt. In die Otherworld, wo sich alles um Hexen und die Geburtsstätte von König Arthur dreht.

Sonntag (Tag 9)

Nach dem Busfest in Malvern, ging es für uns zurück auf den Campingplatz Blackmore. Wir verbrachten nochmals eine Nacht dort und liessen die Eindrücke der letzten Tage auf uns einwirken. Ich würde daher jedem empfehlen, der auf das Busfest geht, noch ein, zwei Tage einzuplanen bevor es weitergeht. Einfach, um alles zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen.

Montag (Tag 10)

Wir machten uns also auf den Weg nach Tintagel. Im Vorfeld informierten wir uns, wo es einen Campingplatz in der Nähe geben würde und stiessen auf den Trewethett Caravan Camping Club. Dort angekommen, durften wir auch auf den Platz.

Wir hatten keine Camping Clubkarte und auf einigen Campingplätzen darf man nur campen wenn man die Clubkarte besitzt. Die Karte hat viele Vorteile und wir würden sie beim nächsten England Roadtrip sicherlich bestellen:

Mit der 3-Monatigen Overseas Membership, Kosten 31.50 Euro, erhält ihr die folgenden Vergünstigungen:

  • Mitgliedspreise: Ihr erhaltet bis zu 30% Ermäßigung pro Nacht auf Übernachtungen auf Club Sites und 15% Ermäßigung pro Nacht auf Forest Sites
  • Kinder bis zu 6 Jahren campieren gratis auf Club Sites und Kinder bis zu 5 Jahren campieren gratis auf Forest Sites
  • Altersermäßigungen für Camper über 55 Jahren auf Club Sites

Außerdem in allen Mitgliedspacks enthalten:

  • Mitgliedskarte mit einer Gültigkeit von 3 aufeinanderfolgenden Monaten
  • Ein handlicher Guide mit Informationen über alle Plätze

Wir durften nun unseren Stellplatz auf der Wiese aussuchen und hatten uns schnell entschlossen. In der Nähe der Klippen sollte es sein. Man hörte das Rauschen der Wellen und der Wind pfiff um unseren Bus. Dank des Windschutzes den wir geschenkt bekamen, konnten wir draussen sitzen und grillen.

Wir hatten nicht nur das Reserverad vergessen, nein auch unser Grill blieb Zuhause. Gasflasche und Adapter waren mit dabei, doch den Grill hatten wir irgendwie vergessen. So mussten wir uns noch schnell einen besorgen. Stolz kauften wir auf dem Busfest einen kleinen Kugelgrill für wenig Geld. Pink, klein und reicht für zwei Personen. Ich richtete alles für unser Abendessen und Mister RoadTrip war für den Grill zuständig. Im Bus am rumschnippeln, hörte ich immer wieder wie Mister RoadTrip vor sich hin fluchte. Irgendwann wurde ich doch neugierig und strecke meinen Kopf zum Bus raus. Ich verkniff mir gerade noch so ein Lachen, als ich sah, wie dem kleinen Kugelgrill immer wieder das Feuer ausging und Mister RoadTrip langsam aber sicher die Geduld verlor. Schnell wurde klar, dass der Kugelgrill eine Fehlkonstruktion war und es nicht möglich war ein Feuer zu entfachen. Hungrig und leicht frustriert, nahm Mister RoadTrip einen Schraubenzieher zur Hand und begann, kleine Löcher in den Grill zu hämmern. So kam Sauerstoff zu den Flammen und endlich flackerte es nicht nur und ging aus, nein, es entfachte sich zu einem prächtigen Feuerchen.

Wir sahen von unserem Platz auch zu den Klippen, wo das Schloss von König Arthur steht. Auch wenn man nicht esoterisch angehaucht ist, bemerkt man doch den Zauber der Geschichte und die Energie an allen Ecken und Enden.

Boscastle Dienstag (Tag 11)

Da mich das alles so sehr fesselte, wollte ich auch unbedingt in das Hexenmuseum nach Boscastle. Nur schon der Name gefiel mir „Boscastle“, geheimnisvoll und abenteuerlich. Ich konnte es kaum erwarten endlich dorthin zu fahren.

Wir machten uns auf den Weg und am Ortseingang weiss man, dass man in der Anderswelt angekommen ist.

Das ganze Städtchen ist dem Tourismus verfallen. Es wirkt wie ein Dorf von Harry Potter. Wir fuhren auf einen Parkplatz und es dauerte keine 5 Minuten, da kam schon ein Reisecar voller Chinesen oder Japaner an. Alle liefen gehetzt durch das Städtchen und knipsten unzählige Fotos. Wir liessen den Schwarm Menschen an uns vorbei ziehen und warteten, bis wieder ein wenig Ruhe einkehrte. Als es soweit war, gingen wir ins Hexenmuseum. Ich war neugierig was mich da erwarten würde.

Es war sehr interessant, die Geschichte der Hexen in England zu erforschen. Es gab unzählige alte Artefakte und Schriften. Auch Folterinstrumente, um die Hexen zu befragen und ihren Willen zu brechen, wurden gezeigt. Es war interessant, doch irgendwie hatte mich das Museum nicht so berührt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nichts magisches oder geheimnisvolles…

Wir liefen noch ein wenig an der Küste entlang und machten uns dann wieder auf den Weg, zurück zum Campingplatz. Nach all den Hexen, wollten wir uns am nächsten Tag noch Tintagel ansehen. König Arthur und seine Ritter kannten wir ja nur von den Erzählungen und von Filmen. So bot es sich an, da wir ja schon in der Nähe waren, uns das auch mal genauer anzusehen.

Nach einer durchgerüttelten Nacht, der Wind schaukelte unseren Bus doch sehr hin und her, machten wir uns auf nach Tintagel. Erst wurde aber noch ausgiebig im Bus gefrühstückt. Draussen zog ein kalter Wind durch die Felder und Wiesen. Deshalb hatten wir uns entschieden, im Bus zu bleiben, wo es gemütlich warm und kuschelig war.

Tintagel Mittwoch (Tag 11)

Wir fuhren durch den Ort und folgten den Schildern zu König Arthurs Schloss. Irgendwo mussten wir aber ein Schild übersehen haben, da wir plötzlich vor einem prunkvollen Gebäude standen mit sehr vielen grossen Reisecars davor. Wir sind bis heute nicht sicher, was das für ein Gebäude sein sollte. Das Schloss von König Arthur war es sicherlich nicht. Es ist unmöglich, dass es in der Epoche soviel Kitsch an einem Gebäude gab.

Tintagle Castle Hotel

Wir fuhren noch ein wenig in der Gegend rum und hielten auf einem Parkplatz. Von dort führte ein Weg die Klippen runter und man konnte eine Ruine erkennen. Das sah mir schon eher nach dem richtigen Schloss aus. Wir blieben aber oben stehen, da es schon fast an eine Völkerwanderung grenzte, was sich auf den Treppen vor uns abspielte. Darauf hatten wir keine Lust. So schlenderten wir durch den Ort und besuchten die kleinen Shops, die sich links und rechts der Strasse befanden. Auch hier war ich ein wenig enttäuscht. Alles billiger Plastik der zum Verkauf angeboten wurde. Die typischen Souvenir Artikel die man kennt, einfach abgestimmt auf Tintagel.

Auch wenn das Ganze sehr ernüchternd war, würde ich trotzdem wieder dorthin. Einfach um mich zu überzeugen, dass ich nicht doch noch etwas mysthisch-magisches übersehen habe.

Nach einem Porked Pie für Mister RoadTrip und einem Scones and a cup of tea für mich, (das englische Essen ist nicht mal sooo schlecht wie immer erzählt wird), ging es auch schon wieder zurück.

Wir blieben noch eine Nacht auf Trewethett und wollten danach weiter nach Bristol, dem Surf Hotspot Englands.

Wart ihr auch schon mal in Boscastle oder Tintagle? Wie hat es euch gefallen? Falls euch mein Beitrag gefallen hat, dürft ihr ihn auch gerne teilen 😉

Im nächsten Beitrag berichte ich euch, weshalb wir nicht in Bristol blieben und wie wir anstelle von Dover nach Calais, von Dover nach Dünkirchen verschifften.

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Comments 4

    1. Post
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      Wir waren im September on the road und hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Geregnet hat es in den zwei Wochen nur ein einziges Mal. Kann mir vorstellen, dass es bei Dauerregen nicht so toll ist!
      Liebe Grüsse
      Veronica

    1. Post
      Author

      Hallo Pascal,

      Auch wenn es sehr touristisch und fast schon kitschig sein mag, hat es mir trotzdem sehr gut gefallen. War mal was anderes und sieht man so nicht alle Tage. Würde mich freuen, wenn du mir berichtest wie es für dich war!

      Liebe Grüsse
      Veronica

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