Unser VW Bus wurde gerollt

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Wie kommt die Farbe auf den VW Bus?

Natürlich ist die klassische Art eigentlich auch die Schönste, doch muss es wirklich immer gespritzt sein?

Das war unsere Überlegung als wir uns dazu entschieden, unseren VW Bus mit einer anderen Farbe zu verschönern. Das ursprüngliche Blau und Weiss gefiel uns einfach nicht.

Somit stellte sich nun die Frage, wie er am Schluss aussehen soll und was passt zu uns. Es gibt abertausende von Farbkarten und man kann auch alle möglichen und unmöglichen Muster auf so ein Fahrzeug bringen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.

Was soll das Fahrzeug ausstrahlen

Unsere Vorstellung von einem Reisemobil war und ist immer noch, dass es nicht zu doll durch seine Farbe auffallen soll. Daher wählten wir eine dunklere Farbe. Schwarz kam aber von Anfang an nicht in Frage, da es ja heisst, Schwarz zieht die Sonne an.

Wäre schön wenn es so wäre, dann hätten die mit einem schwarzen Fahrzeug immer Sonne…

Nein es geht ja um die Wärme die die Farbe Schwarz aufnimmt und so auch schön im Innern des Fahrzeugs speichert. Nun wurden Farbkarten durchgesehen und von Orange über Dunkelgrau zu Oliv war wirklich alles ein Diskussionspunkt bei uns. Zu guter Letzt und Stunden des begutachten der Farben, stiessen wir dann auf unsere Farbe. Ein olivgrüngelb der Armee sollte es sein.

Die Entscheidung war gefallen und da wir schon bald nach Korsika los wollten mit unserem Stitch, musste es schnell gehen. Wir kannten das Prozedere von schleifen, grundieren und lackieren ja schon von unserem ersten Bus, dem LT und dem Bus von Mister Roadtrip, dem T2a. Da das alles sehr zeitaufwändig war, entschieden wir, unser T3 wird gerollt. Für viele kommt das nicht in Frage, doch für uns passt es.

Worauf sollte man achtgeben wenn man das Fahrzeug rollt?

Damit es gleichmässig wird, muss erst einmal der ganze Bus geschliffen werden. Wir hatten das Glück, dass die Grundfarben auf dem Bus relativ neu waren und mussten dadurch nicht bis aufs Blech schleifen. Wir konnten einfach über den bestehenden Lack mit Scotch rüber und das war es. Keine Grundierung, kein spachteln, nichts… Eine enorme Zeiteinsparung was uns natürlich sehr half, um unseren Termin für die Fähre nach Korsika einzuhalten.

Schleifen

Mit dem Scotch kräftig aber gleichmässig über den alten Lack schleifen. Je nach dem, auch noch mit einem feinen Schleifpapier damit es wirklich eben wird.
Man kann von Hand oder mit einem Schleifklotz, doch ich bevorzuge von Hand, da ich damit eher das Gefühl bekomme, wie fest ich schleifen muss, als mit einem Klotz.
Lieber einmal mehr darüber als zu wenig.

Material um die Farbe aufzutragen

  • Rollenhalter
  • Grosse Rollen
  • Kleine Rollen
  • Pinsel
  • Farbe
  • Farbabstreifgitter
  • Behälter für die Farbe

Bei den Rollen bitte darauf achten, dass sie aus feinporigem Material sind und NICHT nur für wasserlösliche Lacke geeignet sind. Die Rollen lösen sich mit der Zeit auf und dann kleben so kleine Fusselchen am Lack die man nie mehr wegbringt. Deshalb lieber eine Rolle mehr auf Ersatz als gedacht.

Gleichmässiges Ergebnis

Damit es gleichmässig wird, wurde mir beigebracht, dass man immer den ersten Farbauftrag je nach Fläche, erst vertikal aufträgt und dann horizontal aber leicht schräg, die Farbe verteilen. So werden die Farbverläufe viel gleichmässiger und es gibt so gut wie keinen Übergang.

Da die Farbe ja auch trocknet und man nicht das ganze Fahrzeug gleichzeitig rollen kann, sollte man nicht auf Augenhöhe abschliessen. Das heisst, wenn du vor dem Bus kniest, auf Kopfhöhe anfangen mit dem ersten Roll und auf Brusthöhe aufhören.

Auch nur immer bis zum Ende eines beweglichen Teils und nicht darüber hinaus. Das ist zum Beispiel bei der Schiebetür ein gutes Beispiel. Nicht über die Türe hinaus, nur bis zum Falz. Dazu die Türe am besten offen haben, damit es nicht erst dazu kommt, im Eifer doch darüber hinaus zu rollen. Gute Endpunkte sind auch vorne beim Bus, hinten beim Bus, wie erwähnt bei beweglichen Teilen und überall dort wo man nicht gerade als erstes hinkuckt. Die schwierigen Stellen wurden von uns erst mit dem Pinsel vorgestrichen und dann erst kam die Rolle zum Zug.

Normalerweise reicht ein Durchgang nicht. Wir brauchten zwei Durchgänge da wir eine gut deckende Farbe haben. Kann aber auch drei oder vier Mal sein bis man zufrieden ist.

Nach dem ersten Durchgang liessen wir alles gut trocknen, schliffen den ganzen Bus nochmals mit Schotch und danach ging alles wieder von vorne los.

Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn man natürlich hier und dort sieht, dass er gerollt wurde. Hätten wir dies nicht so gewollt, wäre uns nichts anderes übriggeblieben als den Bus zu spritzen.

Was meint ihr, spritzen, rollen oder ist es euch egal?

Comments 7

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  1. Also ich denke für den Zweck genau richtig. Als wir unseren LLE verkauft haben war allerdings schnell klar, dass ein Bus in Originalfarbe viel bessere Preis erzielt. Wer also bei seinem Bus mit einem Auge, auf die nach oben explodierenden Preise schielt, sollten beim spritzen der Originalfarbe bleiben. Dass macht sich dann wirklich bezahlt. Also für mich kommt es darauf an, wie jemand seinen Bus sieht!
    Eurer ist für gerollt wirklich, soweit man das auf den Bildern erkennen kann super geworden. da kenne ich ganz andere Beispiele. Well done!

    1. Post
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      Hallo Ralf
      Schön von dir zu lesen!
      Wenn du den Bus als Investitionsanlage kaufst und ihn auch wieder verkaufen willst ist das wirklich so.
      Da wir unseren Stitch ja nicht verkaufen wollen, haben wir uns an das Projekt rollen gewagt. 🙂
      Danke für das Kompliment!

      Hey bald gehts für euch nach Kroatien, nicht wahr? Viel Spass und geniesst die Tour!

  2. Ich bin auch gerade dabei zu überlegen, ob ich nicht meinen Chevy Van rolle.
    Dazu habe ich auf Deiner Seite ja schon ein paar nützliche Tipps erhalten, das Ergebnis sieht auch gut aus.
    Welche Farbe habt Ihr eigentlich genommen?
    Ich müsste neben Blech auch Kunststoffteile bearbeiten.
    Habt Ihr da einen Tipp?

    Hardy

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      Hallo Hardy
      Wir haben einen 2K Lack genommen. Muss man schnell bearbeiten, weil er relativ schnell trocknet. Das war auf dem Blech kein Problem. Bei Kunststoff, meine ich mich zu erinnern, muss zuerst eine Grundierung darauf, weil der Lack sich ohne schnell mal verabschiedet. Nagel mich aber nicht darauf fest. Bin zu lange weg vom Maler Beruf.
      Liebe Grüsse
      Veronica

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