Viele von euch haben einen treuen Begleiter auf vier Pfoten. Da stellt sich oftmals die Frage, wie reist man mit einem Hund? Nun wir haben leider (noch) keinen Hund, aber diese Option lassen wir offen. Vielleicht begleitet uns plötzlich doch so eine Fellnase. Da ich tagtäglich damit zu tun habe welche Vorbereitungen es braucht und was alles nötig ist um den Hund mit auf Reisen zu nehmen, habe ich hier das Wichtigste aufgeschrieben. Es ist klar, dass jeder Hundehalter individuell packt, doch so gewisse Reiseutensilien, die sind meist bei allen gleich.
Vorbereitungen
Reisen mit Hund Einreisebestimmungen
Bitte informiert euch rechtzeitig was es alles zu erfüllen gilt. In EU-Länder sind der Schweizer oder EU-Heimtierpass, sowie die Kennzeichnung durch einen Mikrochip Voraussetzung. In manchen Ländern ist ein Nachweis einer aktuellen Entwurmung, eine gültige Tollwutschutzimpfung sowie eine Behandlung gegen Zecken, Flöhe, Milben und anderen Parasiten Pflicht.
Die Bestimmungen sind von Land zu Land unterschiedlich und können sich immer wieder ändern. In einigen Ländern ist ein Maulkorb in der Öffentlichkeit Pflicht, in anderen muss er nur mitgeführt werden. Darum immer vor Reiseantritt sich unbedingt über die aktuellen Einreisebestimmungen informieren, auch wenn es nur ein Durchreiseland ist. Da die sogenannten „Listenhunde“ gewisse Länder nicht einmal zur Durchreise betreten dürfen, das unbedingt berücksichtigen und gegebenenfalls eine andere Route einschlagen. Bei nicht einhalten kann es im besten Fall sein, dass man das Land unverzüglich verlassen muss und im schlimmsten Fall wird der Hund eingeschläfert.
Darum bitte nicht leichtfertig damit umgehen, sondern sich unbedingt rechtzeitig und richtig informieren!
Hier findet ihr detaillierte Infos zum Thema Reisen mit dem Hund. www.blv.admin.ch
Wie gewöhne ich einen Hund ans Autofahren
Die meisten Hunde fahren gerne mit dem Frauchen/Herrrchen mit. Damit dies von Anfang an passt, muss sich der Hund aber erst ans Autofahren gewöhnen. Wichtig ist, dass der Hund das Auto mit positiven Erlebnissen verbindet. Damit das so ist, sollte man das Schrittweise angehen.
Das erste Mal darf er ins Auto hüpfen, alles beschnuppern und sollte seine Lieblingsleckerli im Auto bekommen. Beim zweiten Mal kann man den Motor starten ohne zu fahren und natürlich gibt es auch da wieder seine Lieblingsleckerlis. Beim dritten Mal kann man nun losfahren. Dabei würde ich aber nur eine kurze Strecke wählen, damit er sich daran gewöhnt. Nun von Mal zu Mal die Entfernung steigern.
Viele Hunde lieben das Autofahren und brauchen vielleicht nicht so lange bis sie soweit sind, doch es gibt auch einige die länger brauchen bis sie verstehen, dass ihnen das komische Ding, das auch noch unbekannte Töne von sich gibt, nicht gefährlich ist.
Sicherheit während der Fahrt
Hunde würden sich am liebsten auch während der Autofahrt frei bewegen. Leider ist das aber viel zu gefährlich! Wenn der Hund nicht gesichert ist, ist das Verletzungsrisiko für Hund und Mensch viel zu gross. Auch im Beifahrer-Fussraum ist es viel zu gefährlich! Bei einer Geschwindigkeit von 50km/h wirken Kräfte bei einem Aufprall von bis zum 30-Fachen des Eigengewichtes des Hundes.
Die Verkehrssicherheit wäre bei einem frei bewegenden Hund nicht gewährleistet. Nicht nur dass sich der Hund verletzen kann dabei, nein es kann auch sein, das er zu einem tödlichen Geschoss für den Halter wird. Da ein Hund als Ware/ Transportgut definiert wird, muss er auch dementsprechend gesichert werden. Wird das nicht gemacht, und es kommt zu einem Unfall, wäre nicht nur die Verletzungsgefahr ein Problem. Es kann sein, dass nur Blechschaden entsteht, doch war der Hund frei, können die Versicherungen sich darauf stützen und somit müssten sie nicht zahlen. Dazu kommt noch eine saftige Geldstrafe für das „nicht sichern der Ware“.
Darum den Hund immer sichern.
Was gibt es für Möglichkeiten einen Hund im Auto zu sichern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Das Sicherste ist immer noch eine Hundebox. Da gibt es inzwischen eine grosse Auswahl an Boxen. Aluboxen, Kunststoffboxen und faltbare Boxen. Von diesen ist die Alubox die sicherste Variante. Doch auch da gibt es keinen hundert prozentigen Schutz. Das gibt es bei keiner der heutigen Hundesicherungen.
Alubox
Vorteile: Die Alubox ist sehr robust, gibt es mit oder ohne Notausstieg, rutscht durch das Eigengewicht nicht so sehr, kann zusätzlich schnell und einfach noch rutschsicher gemacht werden und man kann die meisten abschliessen oder einfach aufrüsten, damit sie abschliessbar sind.
Nachteile: Sie sind teuer, schwer und nicht geeignet um sie ständig ein und auszuladen. Dazu passen sie nicht in jedes Fahrzeug, da die Standartmasse eher beschränkt sind. Es gibt auch Massanfertigungen, nur sind die gleich noch einiges teurer.
Kunststoffbox
Vorteile: Bei ängstlichen Hunden kann es ein Vorteil sein, da die Box einer Höhle gleicht. Kann aber auch ein Nachteil sein. Sie ist besser ein und auszuladen als eine Alubox, da sie leichter ist. Meist gibt es auch passende Rollen dazu als Zubehör.
Nachteile: Die Box ist eher sperrig und meist sehr lang. Bei kleineren Hunden ist das nicht so ein Problem. Bei grösseren kommt man mit dem Fahrzeug schnell an seine Grenzen.
Das folgende ist nicht erwiesen, nur meine persönliche Meinung. Ich habe das Gefühl, dass es in den Boxen im Sommer wärmer ist als in den anderen. Ob es stimmt weiss ich aber nicht.
Faltbare Stoff-Transportboxen
Vorteile: Dadurch das man sie auf der Seite und vorne öffnen kann, hat man bessere Möglichkeiten, sie im Fahrzeug so zu stellen, dass sie Platz hat. Sie ist leicht und man kann sie gut ein und ausladen. Sie eignet sich somit auch super, um dem Hund vor dem Fahrzeug eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. Da es so Fliegengitterstoff hat vorne, auf der Seite und oben, kann die Wärme weichen. Auch dass die Box bei Nichtgebrauch einfach zusammengefaltet werden kann, und nicht soviel Platz einnimmt, finde ich einen Pluspunkt.
Nachteile: Weil man die Box zusammenfalten kann, kann sie nicht so robust gebaut sein wie eine Alu oder Kunststoffbox. Da die Box aus Stoff ist, auch wenn er noch so strapazierfähig ist, kann ein Hund diese natürlich zerstören. Daher sollte man diese Variante nur wählen, wenn man weiss, dass der Hund nicht knabbert, rein beissen wird oder sonst wie aus der Box ausbrechen will.
Das sind so die wichtigsten Vor und Nachteile. Klar könnte man noch tiefer ins Detail gehen, doch dazu lässt ihr euch lieber im Fachhandel beraten.
Absperrgitter
Alternativen zur Hundebox wäre ein festes Gitter das den Gepäckraum vom Fahrzeuginnenraum trennt. Da die Meisten von uns aber in einem Campervan unterwegs sind, gehe ich nicht näher darauf ein, da das eher nicht zur Auswahl steht.
Sicherheitsgeschirr
Hat man einen kleinen bis mittleren Hund, wäre ein Sicherheitsgeschirr auch eine Möglichkeit. Auch da gibt es verschiedene Varianten. Falls ihr euch für ein solches entscheidet, dann würde ich darauf achten, dass eine gute Polsterung im Brustbereich vorhanden ist, sowie eine gute Passform. Da bei einem Aufprall oder einer starken Bremsung der Hund in das Geschirr gedrückt wird, kann es zu Quetschungen kommen. Deshalb bitte kein normales Geschirr verwenden, da diese meistens nicht gepolstert sind.
Checkliste für das Reisen mit dem Hund
Persönliche Hundeartikel
Ο Hundekissen/Hundedecke
Ο Spielzeug
Ο Futter, Leckerlis und eventuell etwas zum Kauen
Ο Futter und Wassernapf
Ο Leine
Ο Brustgeschirr/Halsband
Ο Kotbeutel
Ο Je nach Jahreszeit Leuchthalsband
Bestimmungen
Ο Schweizer oder EU-Heimtierpass
Ο Versicherungsnachweis Privathaftpflicht mit Einschluss von Haustieren
Ο Maulkorb
Ο Vorsorglich ein Adressanhänger mit Telefonnummer /Landesvorwahl nicht vergessen
Reiseapotheke
Ο Verbandsmaterial
Ο Desinfektionsmittel
Ο Pfotenbalsam
Ο Je nach Hund Sonnencreme
Ο Zeckenzange
Ο Floh und Zeckenschutz
Dies kann natürlich alles noch ausgebaut werden, doch die Grundausstattung und somit das Wichtigste müsste eigentlich alles erwähnt worden sein. Falls ihr noch etwas vermisst oder Fragen habt, dann immer raus damit!
*Die Bilder sind Afiliate-link-Bilder da ich keine anderen zur Hand hatte

