Korsika: Von der Ostküste zur Westküste und wieder zurück

RoadTrip-GirlRoadtrip Korsika 4 Comments

Mit unserem Mückenspray im Gepäck ging es weiter. Da wir wieder ein wenig Gebirge und rauhe Natur um uns wollten, bogen wir bei Prunete ab und fuhren durch das Valle d’Alesani, Richtung Piedicroce. Durch kleine Dörfchen und über Stock und Stein. Immer weiter und weiter. Nach einer Weile wurde es Zeit unseren Übernachtungsplatz zu suchen. Es war schon ziemlich dunkel und wir fanden eine kleine Nische im Nirgendwo in der Nähe von Campile. Versteckt hinter Bäumen und einigermassen gerade ausgerichtet. Was will man mehr?

Irgendwie hatten wir beide aber ein komisches Gefühl dabei, doch wir blieben trotzdem stehen. Wir gingen für unsere Verhältnisse früh zu Bett um am nächsten Morgen schnell wieder losfahren zu können. Mister RoadTrip schlief wie ein Engelchen. Ich wurde immer wieder von irgendwelchen Geräuschen geweckt die ich nicht einordnen konnte. In meinem Kopf spielte sich jeder Horrorfilm den ich gesehen hatte ab und ich hatte wirklich Angst. Das Gefühl, dass irgendwas da draussen rumschlich, wollte einfach nicht weg. Durch den Spalt der Gardinen zu kucken nützte aber nichts, da es stockdunkel war. Trotz kratzenden Geräuschen und unheimlichen Lauten, glitt ich immer wieder in einen Halbschlaf. Was war ich froh, als diese Nacht endlich dem Morgen wich!

Früh mit den ersten Sonnenstrahlen standen wir auf und sahen wo wir die Nacht verbracht hatten.

Auf und neben einem Schrottplatz mit wildlebenden Schweinen in der Nähe. Meine nächtlichen Monster die um unseren Bus geschlichen sind. Also nichts wie weg hier! Jetzt versteht ihr sicher, weshalb es keine Koordinaten gibt zu dem Platz.

Wir hatten uns am Abend zuvor schon überlegt wo wir hinfahren wollten und unsere Wahl fiel auf Camp du Cap Sud.

Wir waren uns dann doch nicht so sicher, da wir auf dem Weg dorthin sehr viele Schafe vor uns hatten.

Zum Glück sind wir aber dabei geblieben und fanden somit einen wirklich tollen Platz am Meer.

Wir haben den Tag im und am Wasser genossen und gegen Abend wollten wir gemütlich essen. Wie fast alle Schweizer haben auch wir unsere Raclette Öfeli dabei. Wir sitzen also am Strand, vor unserem Stitch und bereiten uns ein Raclette zu. Ein perfekter Augenblick und nach der letzten Nacht, ein kleines Geschenk des Himmels!

Unser vorletzter Abend und wir überlegten uns erst, noch eine Nacht hier zu verbringen, verwarfen die Idee aber wieder und wollten noch näher bei Bastia den nächsten Platz zu suchen.

Nach einer herrlich entspannter Nacht ohne Monster und Gruselgefühlen, brachen wir also wieder auf. Wir sahen auf der Landkarte, dass es eine schmale Landzunge gibt bei Pineto, links und rechts von Wasser umgeben, die aber befahrbar ist. Étang de Biguglia. Wir hielten die Augen offen, um ein Übernachtungsplatz zu finden, doch da gab es nichts. Alles Privatbesitz. Auf einem Parkplatz hätten wir bleiben können, doch es fing an zu regnen und ein heftiger Wind zog auf. Somit ging es dann wieder ein Stück zurück, bei Biguglia Richtung Olmeta di Tuda, den Pass hoch und bei Oletta wieder hinunter nach St- Florent. Einmal schnell von der Ostküste an die Westküste. In St- Florent deckten wir uns dort nochmals mit Lonzu ein. Mjami!

Mister RoadTrip wollte unbedingt noch einen kleinen Pass hoch, da er dort einen tollen Schlafplatz vermutete. Gesagt getan! Wir fuhren also Richtung Negru und zweigten dort Richtung Patrimonio ab. Es ging nur ein wenig in die Höhe und gleich wieder runter. Als wir unten ankamen, hatte ich ein Déja-Vue. Es ging nicht nur mir so. Auch Mister RoadTrip schaute mich an, als wäre irgendetwas nicht so wie es sein sollte. Tja… Hier waren wir schon einmal. Wir sind im Kreis gefahren.

Wir gaben es auf irgendwo hoch zu fahren und einigten uns auf ein Plätzchen, dass wir ganz am Anfang schon gesehen hatten. So fuhren wir also alles wieder Richtung Pino. Einige Meter nach dem Dorf, zweigt eine Schotterpiste ab direkt ans Meer. Auf der Fahrt dorthin, nahm der Wind immer mehr zu und zum Teil brachen die Wellen an der Küste so stark, dass die Gischt bis zu uns auf die Frontscheibe fand.

Am Ziel angekommen, war es die richtige Entscheidung. Seht selbst!

Doch unser letzter Abend sollte nicht ohne eindrückliche Erinnerung bleiben. Der Wind wurde immer heftiger und entwickelte sich zu einem Sturm. Die Wellen türmten sich immer höher und höher. Da wir direkt am Meer standen, konnten wir nicht sicher sein, dass wir nicht geflutet werden und auch der Sturm wirbelte den Sand unserem Stitch nur so um die Karosserie!

Wir setzten unseren Stitch hinter die nächste Düne zurück, lauschten dem wütendem Brausen des Sturms und liessen uns in den Schlaf schaukeln. So verbrachten wir unsere letzte Nacht auf Korsika.

Von Pino über Luri fuhren wir dann unsere letzten Kilometer nach Bastia zum Fährhafen.

Eine tolle Reise auf einer vielfältigen Insel die ich jedem nur empfehlen kann. Es war unser erstes aber sicherlich nicht unser letztes Mal auf Korsika! Für alle die auf Korsika unterwegs sind oder sein werden und sich für einen unseren Stellplätzen interessieren, hier findet ihr die Koordinaten.

Wart ihr auch schon auf Korsika? Wo hat es euch am Besten gefallen? Wo müssen wir beim nächsten Mal unbedingt noch hin?

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Comments 4

  1. Hi, ein toller Artikel. Wir wollten eigentlich dieses Jahr noch nach Korsika, das hat aber nicht geklappt. Das Feie-Stehen in Korsika geht anscheinend ganz gut :-). Hat euch mal jemand nachts vertrieben?

    1. Post
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      Hallo Eugen
      Vielen Dank!
      Ihr musst unbedingt mal auf die Insel, es lohnt sich wirklich. Zu dem frei Stehen, kann ich nur meine Erfahrung weiter geben und das war definitiv kein Problem für uns. Wir waren aber Ende Oktober unterwegs. Die meisten Campingplätze waren geschlossen, daher denke ich wurde es geduldet. In der Saison würde das Ganze wahrscheinlich anders aussehen.
      Liebe Grüsse und Berichte doch wie es euch ergangen ist. Würde mich freuen!

  2. Korsika ist einfach ein Traum! Freilebende Schweine, Kühe und auch Ziegen begegnen einem da überall, die sind aber alle friedlich, wenn man sie nicht ärgert. Am meisten mag ich allerdings die kleinen Geckos, die überall herumhuschen.
    Wir reisen immer Ende Mai/Anfang Juni nach Korsika und haben dort schon unsere Stammplätze. Da wir grundsätzlich die ganze Insel bereisen, ziehen wir alle 3 bis 4 Tage weiter. Unsere Lieblingsplätze sind unangefochten Camping San Damiano am Etang de Biguglia (komisch, dass Ihr den gar nicht gesehen habt, der ist noch etwas weiter als die ganzen Privathäuser), superschön unter Kiefern gelegen, direkt am Strand mit schickem Swimmingpool und großem Supermarkt, und Camping U Ponte Grossu im Bavella-Massiv. Ein traumhaftes Fleckchen Erde, an dem man sich den ganzen Tag in den Badegumpen des Solenzara Flusses aufhalten oder Canyoning machen oder hoch zum Wandern auf den Bavella Pass fahren kann. Oder oder oder…. Korsika ist so vielfältig.

    Herzliche Grüße von
    Kerstin

    1. Post
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      Nein, nein, wir waren nicht blind… Grins! Wir standen sogar vor der Schranke, nur leider hatte der Camping schon Winterpause. Daher gab es für uns keinen schicken Swimmingpool, schniff! Es hatte noch ein einziger Camping offen an der Ostküste und der war nur für FKK Freunde. Das war dann doch nicht so unseres und wir blieben bein „Wild campen“. 😉
      Ja Korsika ist ein Traum!
      Herzliche Grüsse
      Veronica

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