Nach 3 Monaten sehen wir das erste Mal wieder richtige Berge. Ohne das ich etwas dagegen tun kann, kullern so salzige Wassertropfen aus meinen Augen, die Wange hinunter. Fast schon ein kleiner Wasserfall. Wer hätte gedacht, dass ich so emotional reagiere? Ich nicht! Überrascht über mich selbst lasse ich es einfach zu.
Nationalpark Los Alerces
Wir fahren durch Esquel und weiter zum Nationalpark Los Alerces. Eine Seelandschaft, eingebettet von Wäldern und Bergen. Von Mitte Dezember bis Ende Februar muss man Eintritt bezahlen. Einmal bezahlt, darf man solange bleiben wie man will. Es gibt am Anfang des Parkes auch ein kleines Dörfchen mit einem kleinen Supermarkt, so kann man wenn man etwas vergessen hat das Nötigste einkaufen und muss den Park nicht verlassen. Wir haben Glück und müssen noch keinen Eintritt bezahlen.

Campgrounds im Nationalpark
Es gibt verschiedene Möglichkeiten um kostenlos zu stehen. Man muss aber autark sein, da es keine Toiletten, Duschen und keinen Strom gibt. Mag man darauf nicht verzichten, gibt es kostenpflichtige Campingplätze.
Freizeit und Sport
Wandern
In dem Nationalpark kann man super schöne Wanderungen machen. Mehrtägige oder auch Tageswanderungen.
Fischen
Fischen ist auch sehr beliebt. Jedoch nur erlaubt mit Patent. Das bekommt man in Esquel oder in El Bolsón. Gültig für einen Tag, eine Woche oder eine Saison. Die Saison beginnt im November und geht bis Ende April. Hat man das Patent erworben, darf man in ganz Patagonien (Argentinien) fischen, wo es erlaubt ist.
Kajak
Kajak fahren oder mit dem Boot auf den See raus, ist auch eine schöne Möglichkeit, die Bergwelt zu entdecken.
Natur
Es gibt Wasserfälle und der Wald in Los Alerces besteht schon über tausend Jahre. Ein solch alter Baum steht noch irgendwo in dem Park, doch wir haben ihn nicht gefunden. Uns wurde nach unserem Besuch gesagt, es habe Hinweisschilder die zu dem Baum führen. Vielleicht findet ihn ja der eine oder andere der dies liest oder hat ihn schon gefunden.
Wir verbringen drei Nächte im Park und fühlen uns fast wie in der Schweiz bei dieser Umgebung.
Alles blüht und gedeiht und so sammeln wir Holunderblüten und machen damit Sirup. In Argentinien haben wir nirgends welchen gefunden und Mister RoadTrip vermisst den sehr. So machen wir den Sirup halt selbst.


El Bolsón
Über Schotterpiste geht es den Seen entlang. Nach etlichen Kilometern rauf und runter, immer inmitten der Berge, verlassen wir den Nationalpark und es geht nach El Bolsón. Ein lebendiges, fast schon als Hippiedörfchen bezeichnendes Städtchen treffen wir an. Es gibt mehrmals in der Woche einen Markt. Dort wird alles Mögliche verkauft. Sehr viel Handgemachtes. Bilder, Kleider, Schmuck und mehr.
Ein wenig ausserhalb am Arroyo Azul schlagen wir unser Lager auf und weil es uns dort so gut gefällt, bleiben wir 4 Nächte. Mit Fliegenfischen, das Städtchen besichtigen und die Natur geniessen, vergeht die Zeit wie im Flug.


Nun wollen wir aber endlich nach Süden. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt oder so ähnlich. Weshalb wir nur bis in das Dorf Perito Moreno kommen und wir uns entschliessen nach Chile zu wechseln, das steht im nächsten Beitrag…

