Ja es gibt einen Unterschied von der herkömmlichen Reiseapotheke die man hier in Europa so braucht zur Reiseapotheke in Südamerika. Nachdem wir uns bei unserer Tropenärztin gegen Gelbfieber geimpft haben, kommen noch verschiedene Mittelchen hinzu, die man auf Reisen in Südamerika bei sich haben sollte.
Eine Normale Reiseapotheke besteht bei uns aus:
-Verband
-Pflaster
-Handschuhe
-Rettungsdecke
-Betadine flüssig
-Imodium gegen Durchfall
-Motilium bei Übelkeit
-Fieberthermometer
-Saridon forte bei verschiedenen Schmerzen und gegen Fieber
Imodium und Motilium werden bei uns aber nur im Notfall genommen. Da man bedenken muss, dass das „Gift“ aus dem Körper raus sollte und nicht durch einen Blocker im Körper bleibt. Wurde mir auch so von unserer Ärztin bestätigt. Klar wenn man eine Tour gebucht hat, oder man einen Langstreckenflug vor sich hat, ist es nicht sehr angenehm, wenn man ständig auf die Toilette muss. So etwas ist für mich ein Notfall.
Spezielle Reiseapotheke für Südamerika
Das oben genannte ist natürlich mit dabei, doch es kommen noch spezielle Mittel hinzu. Die wurden uns aber von unserer Tropenärztin mitgegeben und das meiste kann man so nicht in der Apotheke oder Drogerie kaufen.
-Elotrans
das sind Elektrolyte die man nach jedem Erbrechen oder Durchfall zu sich nehmen sollte
-Ciprofloxacin
ein Antibiotikum bei massivem Durchfall oder auch bei Blasenentzündungen
-Dafalgan
bei Höhenkrankheit, da keine Blutverdünner eingenommen werden dürfen, somit kein Aspirin oder dergleichen
-Malarone
ist eine Malaria Prophylaxe
-Nobite
ist ein Mittel das man auf die Kleidung sprüht und bis zu 4 Wochen hält oder bis zur nächsten Wäsche und so Moskitos vom Leib hält
-Anti Brumm Forte
ist für die Stellen am Körper die nicht von Kleidung geschützt ist
Wie sieht es aus mit Impfungen für Südamerika?
Über dieses Thema kann man sich streiten. Jeder muss für sich entscheiden, was und ob er sich impfen lassen will. Ich persönlich bin kein Freund von Impfungen. Vielleicht auch, weil ich bis anhin immer mit Nebenwirkungen zu kämpfen hatte.
Um nur ein Beispiel zu nennen:
Ich lasse mir eine Grippen-Impfung machen, gehe nach Hause und schon auf dem Weg merke ich ein Ziehen im Bein. Noch kein Grund zur Beunruhigung, doch Zuhause wird es nicht besser, nein es wird noch schlimmer und ich habe Lähmungserscheinungen in meinem Bein. Schnell den Arzt angerufen und die haben mir bestätigt, dass das durchaus vorkommen kann, sich jedoch wieder verflüchtigt nach einiger Zeit. Toll, nicht wahr? Was wäre gewesen, wenn ich eine längere Fahrt vor mir gehabt hätte und ich diese „Nebenwirkungen“ bekommen hätte? Seit dem Vorfall impfe ich nur noch was wirklich nötig ist.
Für Südamerika ist die Gelbfieberimpfung jedoch je nach Land ein Einreisekriterium. Von Hundert wird vielleicht einer kontrolliert beim Zoll. Doch was, wenn du dieser eine bist? Das Risiko wollen wir nicht eingehen, dass wir eventuell nicht einreisen dürfen (was jedoch unwahrscheinlich ist), oder vor Ort eine Impfung bekommen werden. Vielleicht ist das jetzt ein Vorurteil von mir, doch ich will mich lieber nicht an einer Grenze von irgendeinem „Arzt“, irgendetwas spritzen lassen, wenn ich die Wahl habe, hier bei unserer Tropenärztin oder am Zoll.
Empfohlen werden zusätzlich noch Impfungen gegen:
-Hepatitis A
-Tollwut
-Tetanus
Mögliche Krankheiten die von Mücken übertragen werden, es aber noch keinen Impfstoff gibt, sind:
Dengue Fieber
Verheilt in der Regel nach 10 Tagen und ist in etwa vergleichbar mit einer Grippe. Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopf und Gliederschmerzen. Nach drei bis vier Tagen kann ein Hautausschlag auftreten der sich über den ganzen Körper ausbreitet, nur nicht im Gesicht. Die Krankheit vergeht von alleine wieder.
Malaria
Es gibt verschiedene Arten von Malaria. Meist mit einem Drei-Tages-Rythmus. Tag eins mit Fieber, Tag zwei ohne, Tag drei wieder mit Fieber. Meist mit folgendem Schema:
1 Stunde Froststadium: Schüttelfrost und dem Gefühl starker Kälte während die Temperatur steil ansteigt
4 Stunden Hitzestadium: schwere Übelkeit, Erbrechen und Mattigkeit mit Temperaturanstieg bis zu 40 Grad, die haut ist Trocken
3 Stunden Schweissstadium: Man schwitzt stark und die Temperatur sinkt auf Normalwert, Mattigkeit geht weg
Zika Virus
Nur ca. ein fünftel der Betroffenen erleiden Hautausschlag und Fieber, Gelenkschmerzen je nachdem auch Muskel und Kopfschmerzen. In der Regel klingen die Symptome nach wenigen Tagen wieder ab. Schwierig zu unterscheiden mit Dengle Fieber. Kann nur klinisch nachgewiesen werden.
Chikungunya Virus
Verlauf ähnlich wie bei Dengue Fieber
Da sich alle Krankheitsverläufe sehr ähneln, ist es sicherer einen Arzt aufzusuchen, wenn man solche Symptome bei sich bemerkt. Ich bin nicht jemand der wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennt, doch hier lieber einmal zuviel als zuwenig.
Soweit möglich sind wir nun vorbereitet. Wir hoffen das wir gesund bleiben, doch lieber vorsorgen, als sich in den Hintern beissen zu müssen, falls doch mal etwas wäre und man sich nicht genügend informiert hat.



Comments 3
Hallo ihr beiden
wie immer verfolge ich eure Page und bin begeistert von euch.
wir sind mitten in den Vorbereitungen, habe euch ja auch schon mit ein paar Fragen belagert.
Eine weitere Frage. Ihr seid ja wie ich etwas Impfskeptiker. Ich bin mir nicht sicher ob wir die Tollwutimpfung machen sollen.
Habt Ihr sie gemacht? Wie sieht es mit freilaufenden und tollwutgefährdeten Tieren in Südamerika aus? Seid ihr oft in Kontakt mit herumstreunenden Hunden?
Die Gelbfieberimpfung ist klar, die machen wir auch..
Herzlichen Dank für eure Antwort.
Weiterhin einen schönen Trip wünscht euch
Prisca
Author
Hallo Prisca, schön von dir/euch zu lesen! Ihr seid ja voll in den Vorbereitungen, nicht wahr?
Das Impfthema ist immer so schwierig. Daher werde ich dir deine Frage auch nicht mit ja oder nein beantworten können.
Soll man oder soll man nicht? Bei der Tollwutimpfung haben wir lange überlegt, bevor wir uns dagegen entschieden haben. Heute würden wir sie wahrscheinlich machen.
Es gibt wirklich sehr viele herumstreunende Hunde und je nachdem wo du hinfährst, auch Füchse, Affen und Fledermäuse. Ich wäre gerne in eine Wildtier Auffangstation um zu helfen. Da ist die Tollwutimpfung natürlich Voraussetzung. Da ich die nicht hatte, wurde leider nichts daraus. Mister RoadTrip wurde fast von einem hungrigen Fuchs gebissen und das irgendwo, wo es in der Umgebung keinen Arzt gibt.
Daher überlegt euch gut, was ihr auf der Reise vielleicht machen möchtet. Im Anfangsstadium sieht man es den Tieren nicht an, ob sie die Tollwut haben oder nicht.
Im Zweifelsfall, macht sie. Es gibt Impfungen, die weit weniger nötig sind.
Liebe Grüsse an euch und geniesst die Vorfreude. Es wird noch besser als ihr es euch vorstellt. (So ist und war es bei uns. )
Veronica
Herzlichen Dank für die umfangreiche Antwort. Das hilft uns bei unserer Entscheidung sehr. Wir möchten gerne in ein Auffanglager für Tiere in Equator ein Volontariat machen.
Ihr macht mir die Vorfreude noch schmackhafter…. Wir sind in der Tat mitten in den Vorbereitungen…..
Euch weiterhin viel Spass…..
und nochmals ein Kompliment für eure Page. Die ist nicht nur interessant und hilfreich sondern auch mit viel Witz geschrieben. Einfach genial:-))))))