Ruta 12-Piedra Parada und Pivo

RoadTrip-GirlArgentinien, Welt bebummeln/Reisetagebuch Leave a Comment

Nach Valdés zieht es uns von der Ruta 3 zur Ruta 40. Wir durchqueren einmal das Land. Durch einen Tipp biegen wir nach etwa der Hälfte der Durchquerung auf die Ruta 12 ab. Zur Abwechslung einmal eine Schotterpiste… Anfangs verändert sich die Landschaft nicht gross. Doch nach einigen Kurven tun sich Felsformationen vor uns auf. Einfach nur WOW!

Piedra Parada

Auf der Strecke befindet sich ein Felsen der aussieht, als hätte ihn Obelix da hingeworfen.

Fährt man eine Seitenstrasse weiter, über eine Brücke, kommt man zu einem Bauwagen. Dort beginnt ein riesengrosser Klettergarten in bizarren Felsformationen. Ein Ranger gibt Auskunft über die verschiedenen Kletterrouten und Wanderwege. Sogar Topos werden abgegeben. Klettern gehen wir nicht, doch wir wandern über eine Stunde in den Canyon hinein und sind noch lange nicht am Ende. Wir beschliessen trotzdem nach dieser Zeit, dass wir uns auf den Rückweg machen. Ein Traum für jeden Kletteter und Naturliebhaber!

Auch Ausgrabungen wurden gefunden. Sie befinden sich zwischen den Kletterrouten. Man sieht eine Kochstelle und es wurden verschiedene Gebrauchsgegenstände der Tehuelche gefunden. Die Tehuelche waren ein Nomadenvolk und wurden, neben anderen Völkern wie den Mapuche oder Guarani, von den Eroberern des Kontinents gejagt und getötet. Es gibt noch heute Eingeborene, doch die meisten leben in kleinen Reservaten oder sie streiten es ab und verleugnen ihre Herkunft.

Begegnung auf der Ruta 12 mit trauriger Geschichte

Auf der einsamen Strecke stehen zwei Mädels am Strassenrand. Es ist heiss und stickig. Hoffnungsvoll streckt eine von beiden den Daumen nach oben. Da wir keine Unmenschen sind halten wir an und nehmen sie mit. Bevor sie jedoch einsteigen, fragt mich die eine von den beiden, ob sie den Karton auch mitnehmen dürften. Es ist eine kleine, viereckige Schachtel. Das Mädel hält sie mir unter die Nase und öffnet vorsichtig den Deckel. Zwei Kulleraugen und ein winziges Schnäutzchen streckt sich mir entgegen. Ein Hundewelpen! Natürlich darf der auch mit und wir fahren nun zu fünft weiter. Viele Kilometer weiter ist ein kleines Dorf. Dort ist das Ziel der „3“ Stöppler. Wir werden noch zu Mate und Reis essen eingeladen als Dankeschön. Dabei erzählen sie uns die traurige Geschichte von dem 5 Wochen alten Welpen. Er gehörte zu einem Wurf, der gleich bei der Geburt von der Mutter getrennt wurde. Der Farmer machte das, damit die kleinen verhungern. Die Mutter konnte sich aber immer irgendwie befreien und die kleinen säugen. Bis der Farmer die Kleinen in einen Käfig gesteckt hatte. Als die Mädels das erfahren, wollen sie den Wurf retten, doch leider hat nur einer solange überlebt. Wir sind hin und weg von der Kleinen und sind auch betroffen von der Geschichte. Zum Glück hat sie aber nun ein gutes Plätzchen. Ich wüsste nicht, ob wir Pivo einfach so ihrem Schicksal überlassen hätten, wenn sie nicht schon adoptiert worden wäre…

Süss die Kleine, nicht? Da frag ich mich, wie man so einem Unschuldigen Ding soetwas antun kann. Schlimm!

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