Feuerland, lohnt es sich ans Ende der Welt zu fahren?

RoadTrip-GirlArgentinien, Chile, Welt bebummeln/Reisetagebuch Leave a Comment

Ans Ende der Welt… Lohnt es sich da hin zu fahren oder ist das einfach nur ein Hype?

Nach x Kilometern in Patagonien, fragen wir uns, ob man wirklich bis ans Ende der Welt fahren muss. Viel mehr als bisher wird es wohl nicht zu sehen geben. Nur wenn man schon mal in der Nähe ist, wäre es schön doof von uns, nicht dorthin zu fahren.

Ab nach Feuerland

Von Punta Arenas nehmen wir die Fähre nach Porvenir. Nach eineinhalb Stunden Schiffsfahrt, nehmen wir nicht die Route der Küste entlang, sondern eine durch das Landesinnere und werden nicht enttäuscht. Eine schmale Schotter, teilweise Matschpiste schlängelt sich um kleinere Gebirge, Lagunen und Pampa. Guanakos, Hasen und Füchse kreuzen unsere Wege. Wir sind ganz alleine unterwegs.

Nach Argentinien oder bleiben wir noch in Chile?

Auf dem schnellsten Weg nach Argentinien oder bleiben wir noch ein wenig in Chile? Wir entscheiden uns noch ein wenig auf der Chilenischen Seite zu bleiben und an dieses Ende der Welt zu fahren. Es gibt auf der Chilenischen Seite nur wenige kleine Dörfchen, so dass es auch keine offiziellen Tankstellen gibt. Da unser Aluminium Zusatztank aber noch in Punta Arenas bei der Air Force ist, kleines Leck das geschweisst werden muss, sind wir auf eine Tankstelle angewiesen. Denn ohne tanken, können wir die Strecke bis ans Ende und zurück nicht fahren. Wir bekommen den Tipp, bei einer Holzverarbeitungsfabrik vorbeizufahren um dort eventuell zu tanken. Das machen wir und haben Glück. Wir dürfen dort tanken und können nun weiter.

Nationalpark Karukinka

Links und rechts der Strasse leben ganz viele Guanakoherden. So viele wie hier haben wir auf der ganzen Reise nicht gesehen und das waren doch schon etliche.Wir fahren an einem Schild vorbei auf dem steht, dass wir nun im Karukinka Nationalpark sind. Kein Eintritt, keine Registrierung notwendig, wir sind einfach so schon im Park. Eigentlich denken wir, dass wir auf Feuerland Pampa sehen werden und das alles flach oder leicht hügelig ist. Doch wir werden eines besseren belehrt. Serpentinen winden sich eng durch dichten Wald immer höher und höher. Oben angekommen haben wir eine atemberaubende Aussicht.

 

Auf der anderen Seite geht wieder eine Serpentinenstrasse nach unten. Vorbei an Stauseen die von Bibern gemacht wurden.

Es regnet immer wieder leicht und ab und an schaut auch die Sonne raus. Wir fahren weiter und immer weiter. Bis es keine Strasse mehr gibt. Wir sind am „Fin de Camino“ angelangt.

 

Nur noch einige wenige Kilometer trennen uns bis nach Ushuaia. Dem Ende der Welt auf der argentinischen Seite. Wir erleben hier fast unberührte Natur und wollen es uns nicht vorstellen, wie es wohl bald aussieht, wenn die Verbindungsstrasse fertig sein wird. So kommen wir noch in den Genuss der Stille und der Einsamkeit auf dieser Seite des Nationalparkes.

Hier hat es sich definitiv gelohnt ans Ende der Welt zu fahren.

 

Argentiniens Ende der Welt

Wir sind nun neugierig auf Ushuaia und wie es dort wohl sein wird. So machen wir uns bald schon auf den Weg zur Grenze. Über den Paso Bella Vista reisen wir aus Chile aus und nach Argentinien ein. Wie bisher, werden wir auch hier wieder bei der Einreise nach Argentinien nicht nach Lebensmittel durchsucht. Ein wenig „Smalltalk“ und schon haben wir unsere Stempel im Reisepass und die Papiere für Stitch.

Bis nach Ushuaia ist es nicht mehr weit. Wir übernachten unterwegs noch drei Mal. Die Strecke hätte man gut an einem Tag fahren können, doch wir haben Zeit und es gibt viele schöne Plätze wenn man die Augen offen hält.

Ushuaia

Wie ich mir Ushuaia vorgestellt habe? Nun ja, definitiv nicht so. Es gibt in dieser Stadt sehr, wirklich sehr steile Strassen. Hier gilt, wer von oben kommt hat Vortritt. Das ist besonders im Winter vorteilhaft, denn wenn man hier bei Schnee oder Eis auf die Bremsen muss, hat man sicherlich verloren und man erlebt eine unfreiwillige Schlittelpartie mit dem Fahrzeug. Die Stadt selbst find ich nicht so prickelnd. Eine wie jede andere in Argentinien. Wir machen einen kleinen Stadtbummel und holen uns noch einen Stempel in den Pass, der mit dem Ende der Welt. So eine typische Touri Nummer. (Wenn man schon einmal da ist…)

Nationalpark Terra del Fuego

Jetzt geht es aber noch ganz ans Ende der Welt. Dazu muss man aber durch den Nationalpark. Der Eintritt kostet 350 ARP pro Person und damit darf man 48 Stunden im Park bleiben. Es gibt drei kostenlose Campingplätze. Saubere Toi Tois, Feuerstellen und wunderschöne Stellplätze. Auf „unserem“ Campingplatz stehen wir die ganze Zeit alleine. Ausser um zum Wasserfall zu spazieren, verirrt sich niemand hier hin. Herrlich! Auch wenn mir Karukinka besser gefällt, da es noch ursprünglicher ist, kann ich nur Gutes zum Nationalpark Tierra del Fuego schreiben. Die Infrastruktur ist sauber und unterhalten, die Strassen sehr gut und die Wanderwege naturbelassen aber aufgeräumt. So bezahle ich auch gerne den Eintritt.

Für uns hat es sich gelohnt ans „Ende der Welt“ zu fahren und sind froh, dass wir uns dazu entschlossen haben. Doch nun heisst es für uns, wieder nach Punta Arenas zurückzukehren und den Zusatztank abholen. Wo es danach weitergeht? Wir werden sehen…

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