Wir nutzen unsere Zeit ohne Stitch, um die Orte aufzusuchen, die uns das Gefühl der Heimat noch einmal näher bringen.
Berschis
Mister RoadTrip ist hier aufgewachsen und kennt hier jeden Winkel und jede Ecke. Berschis gehört zu der Gemeinde Walenstadt und ist mit seiner Einwohnerzahl, etwas über 600, ein überschaubares Dorf. Es gibt hier einiges zu entdecken und so machen wir uns bei strömendem Regen auf, die Gegend und Plätze aufzusuchen, die Mister RoadTrip schon als kleiner Junge gerne besuchte.
Wasserfall Berschis
Wir überqueren eine Brücke im hinteren Dorfteil und gehen einen Naturweg hoch. Es ist steil, rutschig und nass, doch das kann uns nicht davon abhalten, um zum grossen Wasserfall zu gelangen.
Dadurch dass es die letzte Nacht sehr stark geregnet hat und auch den ganzen Tag, führen die Seen, Flüsse und Bäche in der Region sehr viel Wasser. So überrascht es uns auch nicht, schon von weitem ein tosendes Rauschen zu vernehmen je näher wir dem Wasserfall kommen. Eine Naturgewalt! All die Wassermassen die sich da runterstürzen. Eine Kraft die mich ein wenig ängstigt. Darum laufe ich auch ganz schnell über die Brücke, während Mister RoadTrip sich noch auf der Brücke positioniert um den Wasserfall zu fotografieren. Brrr… Hab ich euch eigentlich schon einmal erzählt, dass ich Brücken nicht mag? Das kam irgendwie schleichend und plötzlich war die Abneigung da. Woher das kommt, kann ich euch auch nicht sagen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Mister RoadTrip mich wieder auf die Brücke zurücklocken will, doch ich verzichte dankend und so gibt es nun kein Foto von uns mit Wasserfall im Hintergrund.
Wir geniessen die Aussicht noch ein wenig auf der anderen (sicheren) Seite, bevor wir weitergehen. Der Waldweg hinauf ist ein wenig sumpfig und rutschig. Normalerweise macht man diesen Ausflug auch nicht bei solchem Wetter… Wir kommen an eine Weggabelung und müssen uns entscheiden, ob wir auf die Strasse hoch wollen oder den Waldweg runter. Da es rutschig ist auf den nassen Blättern, entscheiden wir uns für die Strasse.
Auf dem Weg zurück liegen aber noch einige sehenswerte Objekte, die wir gerne wieder einmal besichtigen wollen.
St. Georgs-Kapelle
Die St. Georgs-Kapelle oder wie man hier sagt, der Jöüri, gilt als die älteste romanische Kapelle der Ostschweiz und mit seinem zweischiffigen Gewölbebaus, die einzige in der Schweiz erhalten gebliebene Kapelle. Auch spricht man von einem Kraftort, wenn man vom St. Geörgi erzählt. In der Kapelle ist eine Schwingung von 18 500 Bovis-Einheiten feststellbar. Beträgt der Wert über 17 000 handelt es sich um einen Kraftort. Alles Humbug oder Wahrheit? Man weiss es nicht, doch ich kann euch versichern, dass wir eine Energie gespürt haben und sicherlich nicht die einzigen sind. Auch das Kopfwehloch in der Kapelle ist eine Besonderheit. Es handelt sich um ein Loch in einer Mauernische. Dort steckt man seinen Kopf rein und durch Klang und Stein, soll es Kopfschmerzen lindern oder sogar beseitigen.
Doch es ist nicht nur die Kapelle die eine Besonderheit ist, nein, die Umgebung ist schon überaus faszinierend. Die Römer haben einen Weg in den Felsen gehauen, der heute noch sichtbar ist, wie auch zwei Zisternen gebaut.
Es wurden auch Spuren einer Besiedlung aus der späten Bronzezeit gefunden, und mehrere Gräber.
Ughür Brunnä
Der Ughür Brunnä… Was ist das und wie ist er entstanden? Es ist eine Felszisterne, die durch eine Gletschermühle entstand. Es ranken sich einige Sagen und Mythen um den Brunnen.
Was man aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass der Brunnen immer Wasser hat. Schon die Römer haben diese Stätte als Frischwasserquelle genutzt. Das Christentum verteufelte den Brunnen, da er energetisch die Energie abzieht und somit etwas Böses ist.
Ich finde es einen faszinierenden Ort. Merke absolut nichts negatives, doch irgendetwas muss dran sein, oder?
Lourdes Grotte
Ein wenig weiter den Weg entlang, kommen wir zu der Lourdes Grotte. Was uns sofort auffällt, sind die grossen, starken und gesunden Eichen. Wunderschöne Bäume mit einer uralten Geschichte, die sie aber leider nicht erzählen können.
Die Grotte wurde 1921 errichtet. Aus dem Felsen gesprengt als Dank der Berschner Gemeinde, nachdem sie von einer Viehseuche verschont geblieben sind. Leider wurde die erste Statue in der Grotte gestohlen. So wurde die heutige Bernadette von Paul Mannhart als Ersatz geschnitzt.
Wir sind in der Zwischenzeit so richtig nass. Die Schuhe sind nass und ich meine, schon Schwimmhäute zwischen meinen Zehen zu spüren. Somit ist es an der Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machen. Am Schützenhaus vorbei, bei den Schafen noch schnell ein Foto geschossen und eins, zwei sind wir wieder auf der Strasse nach Hause.
Ein wunderschöner Spaziergang den wir nur empfehlen können. Vielleicht nicht unbedingt bei strömendem Regen wie wir es gemacht haben, doch wenn es trocken ist, kann man interessante Dinge entdecken und als Abschluss an einer der Feuerstellen grillieren. Auch für Kletterer geeignet. Auf der rechten Seite wenn man Richtung Dorf geht, ist ein Klettergebiet im Wald versteckt. Nichts für Anfänger, da es sehr anspruchsvolle Routen sind. 6 aufwärts vielleicht auch ein 5er drin.


















